Im Auto quer durch Afrika ?
Unmöglich ! - schrie die Welt.
Die Hauptsach’ ist , dass was man tut,
Man selbst für möglich hält!
- Paul Graetz 1907
Dies war der Geist, der es Paul Graetz vor über 100 Jahren, am 10.August 1907, motivierte Afrika von Ost nach West, von Dar es Salam bis Swakopmund zu durchqueren. Er bereiste die heutigen Länder Tanzania, Sambia, Zimbabwe, Botswana, Südafrika und Namibia mit einer Gesamtfahrstrecke von fast 10.000 km über 2 Jahre. Dabei kann man sich die Straßenverhältnisse nicht wie heutzutage vorstellen: Wege mussten teilweise selbst geschaffen, Schneisen in den Busch und manchmal sogar Brücken gebaut werden. Seither wurde seine ursprüngliche Route nicht mehr befahren. Und auch sein Fahrzeug war noch weit entfernt von modernen off-road Fahrzeugen.
Der deutsche Safariunternehmer Carsten Möhle hat es sich zum Ziel gesetzt und es nach gut 6 Wochen geschafft diese historische Route nahezu vollständig neu zu entdecken und zu dokumentieren. Diese s.g. „Graetz-Tour“ (www.paulgraetz.de ; www.bwana.de) wurde schließlich im November und Dezember 2016 durchgeführt, mit drei Toyota Land Cruiser und einer 12 Personen starken Truppe, u.a. mit Fahrern, Expeditionsleiter, Expeditionsmechaniker und natürlich Expeditionsarzt. Die Teilnahme war dabei nicht nur aus historischem, sondern auch touristischem Interesse. Die Aufgabe von IMS bestand in der Sicherstellung einer umstandsgerechten Primärversorgung für kleine und große medizinische Notfälle. Neben den Standardaufgaben der Versorgung traumatischer und infektiöser Wunden stand besonders das Management von schwersten Diarrhöen im Vordergrund. Hier mussten im tiefsten Busch auf stundenlangen Einzelmissionen Mitglieder der Gruppe durch IMS medizinisch begleitet in nächstliegende Krankenhäuser zur Diagnostik gebracht werden. Die Kooperation mit den einheimischen Kollegen war überraschend unbürokratisch und freundlich, verlangte aber Erfahrung im Umgang mit der afrikanischen Mentalität und sicheres Englisch. Glücklicherweise konnten schwere Pathogene wie Thypus, Salmonellen, Malaria etc. ausgeschlossen werden. Alle durch IMS begonnenen antibiotischen und supportiven Therapien waren so erfolgreich, dass die Mitglieder, ursprünglich sich schon im Flieger nach Deutschland vorzeitig die Tour abbrechend sehend, wieder genesenen Geistes und mit voller Motivation die Tour bis zum Ende dankbar abschließen konnten. Der Einsatz von IMS hat hier einen entscheidenden Beitrag im Gelingen der Tour, nicht nur für die reine Strecke, sondern auch für das persönliche Erreichen des Zieles in voller Gesundheit geleistet.
Franz Härtel ist Vorstand von Independent Medical Support e.V. und bei Fragen jederzeit unter haertel@ims.ngo zu erreichen.